15. September 2005 - 04:19:13 NM |
Verkörperung |
Bei der Auseinandersetzung mit dem Thema "Verkörperungen" bildet die menschliche Haut den zentralen Ausgangspunkt unserer Arbeit.
Sie erzählt nicht nur auf vielerlei Weise metaphorisch vom Leben, sondern trennt als eine Art Hülle das Innere vom Äußeren eines Körpers. Es existiert ebenfalls ein aktuelles künstlerisches und wissenschaftliches Interesse an einer entkörperlichten Haut und an der Durchlässigkeit der Haut, bis hin zum Durchdringen und Abwerfen der Haut im Cyberspace .
Für uns war die Tatsache von Bedeutung, wie in unserer zivilisierten Welt mit dem Thema der ewigen jugendlichen Schönheit umgegangen wird und gegen Hautalterung mit chirurgischen Eingriffen, Schönheitsmasken, Cremes und Tabletten bei beiden Geschlechtern gekämpft wird.
Beim Vergleich der menschlichen Haut mit der Haut einer Schlange fanden wir interessante Ansätze, die uns bei der Realisierung des Themas für die Ausstellung anregten und den Einstieg in unsere fotografische Arbeit bedeuteten.
Sowohl die Schlange als auch der Mensch erneuern ständig ihre Haut (Mensch: alte Zellen werden permanent abgestoßen, Schlange: Häutung ) Bei beiden Lebewesen existiert eine Lederhaut, die besonders effizient für den Schutz des Inneren des Lebewesens arbeitet. Sowohl bei der Schlange als auch beim Menschen sendet die Haut Informationen an die Umgebung und Außenwelt. Beim Menschen erkennt man die Hautfarbe, das Alter, die Grob oder Feinporigkeit der Haut, eventuelle Verletzungen (Narben) Hautkrankheiten, den Umgang des Menschen mit seiner Gesundheit und eventuelle psychische Probleme. Bei der Schlange ist eine sogenannte Warn oder Tarnfarbe zu erkennen, die einerseits der Umgebung ihre Giftigkeit signalisiert, oder sie eins mit der Umgebung werden lässt.
Unserer fotografischen Dokumentation ging ein lang andauerndes Ritual voraus, bei dem eine Anti-Stress-Maske in dicken Schichten auf den gesamten Körper aufgetragen wurde, bis die Haut einem Reptil ähnelte. Diese Maske blieb bewusst für mehrere Stunden auf dem Körper, trocknete die Haut aus, fühlte sich sehr hart an, verursachte Juckreiz und blätterte an besonders beweglichen Stellen ab und die eigene Haut wurde wieder sichtbar. Diese Zeremonie ähnelte der Häutung einer Schlange.
Das Ziel unserer Arbeit ist es, den Betrachter mit den entstandenen Fotografien aufgrund der Probleme unserer Gesellschaft mit dem Thema der Alterung zu konfrontieren. Sie sollen zum Nachdenken angeregt werden, inwieweit Sie sich von dem Willen des "immer jung aussehen wollen" beeinflussen lassen.
Body Politics (kathleen Taplick/Peter Krause)
eine gute Haut sein
seine eigene Haut retten
in jemandes Haut schlüpfen
jemandem die Haut über die Ohren ziehen
nass bis auf die Haut
nicht aus seiner Haut können
nur noch Haut und Knochen sein
sich in seiner Haut wohl fühlen
seine Haut teuer verkaufen
sich seiner Haut zu wehren wissen
mit heiler Haut davonkommen
eine ehrliche Haut
eine Gänsehaut bekommen
nicht in der Haut von jemandem stecken wollen
ein dickes Fell / eine dicke Haut haben / bekommen
auf der faulen Haut liegen
etwas geht auf keine Kuhhaut
Mit Haut und Haaren verliebt sein
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